Ich helfe dir mal schnell!
Wann gut gemeinte Hilfe wirklich hilft – und wann nicht
Tipps für beide Seiten: Rollstuhlnutzer & Helfende
Wer im Rollstuhl unterwegs ist, kennt das:
Manchmal kommt Hilfe aus heiterem Himmel – wortlos, spontan und gut gemeint.
Da schiebt jemand plötzlich mit, hebt ungefragt an oder ruft aus der Ferne: „Warte, ich helf dir mal!“
Und zack – hat man nicht nur die Kontrolle über den Rollstuhl verloren, sondern manchmal auch ein kleines Stück Selbstbestimmung.
Aber: Hilfe ist natürlich willkommen – wenn sie passt.
Und genau darum geht’s hier.
Für Helfende:
Euer Einsatz ist klasse – ehrlich!
Aber bitte: Fragt zuerst.
Ein einfaches „Kann ich dir helfen?“ oder „Möchtest du Unterstützung?“ macht den entscheidenden Unterschied.
Denn nicht jeder Rollstuhlnutzer braucht in jeder Situation Hilfe – und schon gar nicht ungefragt.
Manchmal geht’s schneller, wenn man selbst macht.
Und manchmal ist das „Hilfsangebot“ eher ein Hindernis, z. B. wenn man plötzlich geschoben wird, während man eigentlich bremsen wollte.
Sei deswegen bitte nicht enttäuscht oder böse wenn Du auf dein Hilfeangebot ein freundliches aber bestimmtes „Nein, danke“, „Danke, ich hab’s gleich“ oder „Ich probier’s kurz selbst“ hörst.
Manchmal möchte man einfach selbst probieren, oder weiß, dass die angebotene Hilfe mehr stört als nutzt.
Erfahrungswerte, weißt Du!?
Tipp:
Respekt vor der Eigenständigkeit ist die schönste Form der Unterstützung.
Hilfe darf angeboten werden – aber sie sollte nie übergestülpt werden.
Fazit:
Hilfe ist großartig – wenn sie abgesprochen ist.
Ein kurzes Gespräch oder ein freundliches Nachfragen sorgt für Klarheit auf beiden Seiten.
So wird aus „Ich helf dir mal schnell“ ein echtes Miteinander auf Augenhöhe.
Merksatz:
Gut gemeint ist super – gut gefragt ist besser.